Metabolic Balance Bayreuth Claudia Wieser

In den Medien findet man immer wieder kritische Berichte zu dem Metabolic Balance® Stoffwechselprogramm. Manche Meinung basiert auf mangelnder Sachkenntnis, manache auf einer zu oberflächlichen Betrachtung. Für verunsicherte Patienten oder irritierte Teilnehmer möchte ich gerne einige Aufklärung und persönliche Anmerkungen geben.


Die Ausbildung

Die Kritik:

  • manche machen die Ausbildung in nur 4 Tagen...
  • sie dauert nur 17 Tage, da kann man nichts fundiertes lernen...
  • es ist gefährlich, wenn unausgebildete Personen einen Ernährungsplan erstellen...
  • Metabolic-Balance-Berater sind Fitnessökonomen oder Sportwissenschafter...

Meine Antwort:

Es ist korrekt, dass die Ausbildung für Ärzte und Heilpraktiker 4 Tage dauert. Es muss in diesem Fall auch kein medizinisches Grundverständnis vermittelt werden.

Für Angehörige anderer Berufsgruppen dauert die Ausbildung zum „Medizinisch geprüften Ernährungsberater“ nach einem 4-tägigen Einführungsseminar weitere 17 Tage und wird mit einer schriftlichen Prüfung abgeschossen.

Der Ernährungsplan wird nicht von den Betreuern, sondern von Metabolic Balance erstellt. Die vergleichsweise kurze Ausbildungsdauer vermittelt durchaus fundiertes Hintergrundwissen. Die Ausbildungsinhalte umfassen den Ernährungs- und den medizinischen Bereich. Andere Berufsgruppen im Ernährungsbereich erstellen Diätpläne selbst (auch hier gibt es inzwischen hilfreiche Computerprogramme, allerdings ohne die sehr umfangreiche Blutanalyse), somit benötigen Personen dieser Berufe einen anderen Ausbildungsrahmen und eine andere Ausbildungsdauer. Viele Metabolic Balance Berater sind Ärzte, Heilpraktiker, Ernährungswissenschaftler.

Die Aussage "Metabolic Balance Berater sind Fitnessökonomen oder Sportwissenschaftler" ist grundlegend falsch und ungenügend recherchiert. Es gibt auch Berater aus dem Sportbereich, aber bei weitem nicht ausschließlich.


Die Blutwerte und das Vorgespräch

Die Kritik:

  • das Blut wird im zentralen Metabolic Balance Labor untersucht...
  • Die 36 Blutwerte sind ganz normale Standardparameter...
  • an den Blutwerten kann man für die Nahrungsmittelauswahl nichts erkennen...
  • da ist wissenschaftlich absolut nichts bewiesen...
  • das ist Humbug, Hokuspokus und Wichtigtuerei...
  • es wird keine genaues Vorgespräch geführt und keine Untersuchung gemacht...
  • es ist gefährlich, einen Plan ohne vorherige Untersuchung erstellen zu lassen...

Meine Antwort:

Ich schicke meine Patienten direkt zum renommierten Labor "Staber & Partner" in Bayreuth - gleich in meiner Nähe. Die Laborkosten werden direkt mit dem Patienten verrechnet. Es ist also keinesfalls so, dass "die Probe in einem zentralen Metabolic Balance-Labor untersucht wird". Andere Betreuer entnehmen selbst Blut und senden es an ihr Labor. Manche Betreuer haben einen Arzt der die Blutabnahme im Auftrag, meist gegen eine geringe zusätzliche Gebühr zu den entstehenden Laborkosten, vornimmt. Die Blutprobe wird im beauftragten Labor untersucht und der Befund dem jeweiligen Einsender übermittelt.

Selbst ich als Betreuerin weiß nicht, wie die Nahrungsmittelauswahl durch Metabolic Balance ermittelt und zusammengestellt wird. Der verstorbene Firmengründer Dr. Funfack wollte bewusst dieses Wissen den Beratern nicht vermitteln, denn nach kürzester Zeit hätte jeder Betreuer sein eigenes - und vielleicht sogar fehlerhaftes - Programm geschrieben. Doch nach über 1000 Blutbildern, über 1000 Kontrollblutbildern und Ernährungsplänen kann ich nur sagen: Es funktioniert wirklich! Auch wenn es tatsächlich noch "keinen wissenschaftlichen Nachweis" dafür gibt.

Als ich vor fast 25 Jahren meine Praxis für chinesische Medizin eröffnete, sagte auch die "Wissenschaft" (wobei ich die Notwendigkeit wissenschaftlicher Untersuchungen keinesfalls in Frage stelle) Akupunktur hätte keinerlei Nachweis über Wirksamkeit und Erfolge. Auch damals sprach man von Humbug, Hokuspokus und Abzocke. Heute schwingen viele der damaligen Kritiker selbst erfolgreich die Nadel und helfen damit ihren Patienten. Homöopathen können Ähnliches berichten. Alles nur eine Frage der Zeit….

Selbstverständlich werden beim Erstgespräch die Vorerkrankungen ermittelt und die aktuelle Medikamenteneinnahme des Teilnehmers erfasst. Das Erkrankungsspektrum reicht von A bis Z, also von Allergien bis Zöliakie. Metabolic Balance Betreuer dürfen - ähnlich wie Ökotrophologen oder Diätassistenten - weder körperliche Untersuchung durchführen noch eigene Diagnosen erstellen. Dies bleibt den Ärzten und uns Heilpraktikern vorbehalten.

Alle Betreuer stehen ständig in engem Kontakt mit dem Metabolic Balance Team. Eventuelle medizinische Fragen und Probleme werden durch einen Allgemeinarzt, Ernährungsfragen durch die Ernährungswissenschaftlerin und Mitentwicklerin des Programms, Frau Silvia Bürkle, zeitnah geklärt und beantwortet. Besteht Verdacht auf eine schwerere Erkrankung des Teilnehmers, erstellt Metabolic Balance grundsätzlich keinen Ernährungsplan ohne ärztliches Einverständnis. Der Betreuer muss vor Planerstellung den zukünftigen Teilnehmer an den behandelnden Arzt verweisen, nur dann kann ein Plan erstellt werden.
Bei welcher Diät wird die gesundheitliche Ausgangslage des Patienten mit Vorerkrankungen,  Blutbild und  aktueller Medikamenteneinnahme so genau betrachtet? Ich persönlich kenne keine!


Der Ernährungsplan allgemein

Die Kritik:

  • Es werden keine saisonalen Nahrungsmittel berücksichtigt...
  • es wird auf Vorlieben und Abneigungen der Teilnehmer nicht eingegangen...
  • die Speisen sollen völlig ohne Fett zubereitet werden...
  • man kann am gesellschaftlichen Leben nicht mehr teilnehmen...
  • man muss lebenslang abwiegen…
  • Einschränkungen der Nahrungsmittel führt langfristig zu gesundheitlichen Problemen...

Meine Antwort:

Da der Ernährungsplan für den gesamten Jahresverlauf - nicht nur für eine einzige Jahreszeit - gültig ist, kann im Sinne der Teilnehmer auf "saisonale Produkte" keine Rücksicht genommen werden. Wurde ein Plan im Herbst erstellt, muss dennoch die Möglichkeit vorhanden sein, den Plan auch im Frühjahr anzuwenden. Ich kann ja schlecht zu meinen Patienten sagen: "nun ist es Frühjahr, lassen sie sich doch mal einen neuen Plan erstellen, und dann sehen wir ob nun Erdbeeren und Spargel drauf sind". Würden Kritiker ein wenig realitätsnäher denken, müssten sie zu ähnlicher Schlussfolgerung gelangen.

Selbstverständlich werden "persönliche Abneigungen" beim Erstgespräch erfasst. Jeder Betreuer fragt die Teilnehmer, ob sie irgendwelche Nahrungsmittel absolut nicht essen, oder ob sie Unverträglichkeiten und bekannte Allergien auf bestimmte Nahrungsmittel haben. Und was die "Vorlieben" betrifft: Die Menschen wären nicht in meiner Praxis, wenn sie mit ihren Vorlieben gesund wären und sich wohl fühlen würden. Einen Plan mit Eisbecher, Schokolade, Currywurst mit Pommes, Pizza, Nudeln und Fertiggerichten gibt es bei Metabolic Balance nicht. Doch keine Sorge, hat man sein persönliches Ziel erreicht kann man diese Dinge auch wieder "mit Kopf und Verstand" zwischendurch genießen (falls man immer noch Vorliebe dafür haben sollte).

Eine weitere Meldung der Medienlandschaft: "das völlige Weglassen von Fett bei der Zubereitung". Somit wurde Metabolic Balance außer zur "low-carb-Diät" auch noch schnell zur "no-fat-Diät" gemacht. Haben hier die Verfasser die durchaus wichtige Information "für 14 Tage" vergessen und dies ohne Prüfung mehrfach voneinander abgeschrieben? Es ist richtig, dass in den ersten 14 Tage kein zusätzliches Fett verwendet werden soll. Somit wird der Körper nicht zusätzlich belastet. Außerdem neigen viele meiner Patienten dazu, Fette in unkontrollierten Mengen zu sich zu nehmen. Da wird halt einfach mal ein guter Schluck Öl in die Pfanne geschüttet und dick die Butter aufs Brot geschmiert. Am besten noch unter die fette Leberwurst. Nach 14 Tagen ohne zusätzliches Fett empfinden die Patienten die vorgeschriebenen drei Esslöffel Öl pro Tag bereits als sehr viel und das Einhalten dieser Menge fällt viel leichter. Meine Teilnehmer sind ganz erstaunt, wie viel Fett nun erlaubt ist.

Natürlich ist es in der strengen Phase von Metabolic Balance etwas schwerer am "gesellschaftlichen Leben" teilzunehmen, besonders wenn es in der Gastronomie stattfindet. Der Verzicht auf chemische Zusatzstoffe in der Ernährung kann nur in der eigenen Küche zuverlässig gewährleistet werden. Und "grammgenaues Abwiegen", wie es zu Beginn der Stoffwechselumstellung erforderlich ist, kann man auch nicht unbedingt jedem Koch zumuten. Doch das ist nur für eine begrenzte Zeit, was in den Medien ebenfalls nicht erwähnt wird. Viele meiner Teilnehmer und auch ich selbst feiern wieder die Feste wie sie fallen. Allerdings muss man sich klarmachen, dass nicht jeder Tag ein Festtag ist. Dazwischen sollte man wieder etwas näher am Programm sein und sich bewusst ernähren, wenn auch nicht streng.

Keiner muss ein Leben lang mit einer Digitalwaage herumrennen und beim Feiern oder im Biergarten grammgenau die Radieschen abwiegen. Der Magen "schrumpft" und man tut gut daran ihn nicht wieder gewaltsam auszuleiern, was natürlich immer möglich ist - wie jeder "Diäterfahrene" weiß. Der individuelle Ernährungsplan ist zwar meist lebenslang gültig, doch er nimmt dem Teilnehmer nicht lebenslang die Eigenverantwortung für seine Handlungen.

Naturgemäß sind die Nahrungsmittel zu Beginn der Stoffwechselumstellung eingeschränkt, sonst wäre ja eine Umstellung nicht möglich. Mir ist keine vernünftige Ernährungsumstellung ohne Einschränkungen bekannt, und ich habe wirklich nahezu jede Diät am eigenen Leib erfahren. Irgendwo wurde ich immer eingeschränkt! Nach der strengen Phase wird noch eine erweiterte Phase innerhalb des Planes angeboten. Im weiteren Verlauf des Programmes MÜSSEN auch jene Nahrungsmittel nach und nach wieder integriert werden, die zu Beginn des Programms ausgeschlossen waren. Also neue Obstsorten, Gemüsesorten, Fleisch- und Fischarten u.s.w. Bei der anschließenden Dauerernährung in der Phase 4 wird die Nahrungsmenge bis zur Gewichtsstabilisierung langsam wieder erhöht. Auch 70%ige Schokolade ist als Abschluss einer Mahlzeit durchaus wieder erlaubt. Leider vermitteln die Medien den Eindruck, die Teilnehmer sollten lebenslang und ausschließlich die abgewogenen Lebensmittel ihrer Liste essen.


Der Ernährungsplan gesundheitlich betrachtet

Die Kritik:

  • der Ernährungsplan hat 800 bis 1000 Kalorien, da nimmt jeder ab...
  • da ist der JoJo-Effekt vorprogrammiert...
  • der Plan bietet keine Kohlenhydrate und ist gesundheitsschädlich...
  • es wird zu viel Eiweiß angeboten und zu wenig Fett...

Meine Antwort:

Der Ernährungsplan hat - je nach Teilnehmer - zwischen ca.1200 bis ca.1400 Kalorien. Der Plan beinhaltet noch eine Brotration (zwischen 2 und 6 Scheiben Roggenvollkornbrot) und Obst. Wahrscheinlich haben die Kritiker diese Zusatzliste niemals gesehen, sonst käme es nicht zu diesen "Angaben von 800-1000 Kalorien". Werden alle erlaubten Nahrungsmittel verzehrt, liegt das Kalorienangebot also deutlich über 800-1000 Kalorien. Von einer "extrem reduzierten Kalorienzufuhr, die den Jojo-Effekt "vorprogrammiert", kann da wahrlich nicht die Rede sein.

Auch vom "völligen Verzicht auf Kohlenhydrate" nicht. Außer hochwertigem Brot sind Obst und Gemüse größere Kohlenhydratlieferanten. Metabolic Balance® verzichtet nur auf jene Kohlenhydrate, die aufgrund ihrer glykämischen Last eine rasche und hohe Insulinausschüttung erfordern. Diese "verbotenen" Kohlenhydrate sind besonders in Zucker, Weißmehlprodukten, weißem Reis, Stärke, etc. enthalten. Dafür werden in völlig ausreichender Menge hoch- und vollwertige Kohlenhydrate angeboten.
DAS soll "ungesund", "gesundheitsschädlich", ja sogar "gefährlich" sein??

Der häufige Vorwurf "Metabolic Balance ist zu eiweißlastig und zu fettreduziert" stimmt nicht. Die empfohlene Mindesteiweißmenge beträgt für Frauen o,8 g pro kg Körpergewicht und für Männer 1 g pro kg Körpergewicht. Beispielsweise hat 200 gr. Joghurt nur 8 gr. reines Eiweiß, 140 gr. Fleisch hat 28 gr. reines Eiweiß, und 150 gr. Fisch hat 30 gr. reines Eiweiß. Im Internet werden verschiedene Online-Rechner zur Berechnung angeboten. Außerdem wird im Ernährungsplan großer Wert auf die Qualität, somit also auf die biologische Wertigkeit, der Eiweiße gelegt. Hochwertiges Fett ist mit drei Esslöffeln Öl pro Tag ebenfalls ausreichend vorhanden.


Erfahrungen aus meiner Praxis

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ca. 90% meiner Patienten eine signifikante Verbesserung ihrer Blutwerte haben. Besonders herausheben möchte ich hier den Leberwert (g-GT), die Blutfette (Absenkung Gesamtcholesterin, Erhöhung HDL, Absenkung der Triglyceride) und den Zuckerwert (Glucose). Häufig kam es zu einer Verbesserung des Schilddrüsenwertes (TSH), so dass die behandelnden Ärzte nach einer erneuten Untersuchung (Bestimmung T3, T4) die Schilddrüsenmedikamente reduzieren, teilweise sogar absetzen konnten. Bei ca. 70% meiner Patienten die mit Blutdrucksenkern behandelt wurden, konnten die behandelnden Ärzte die Medikamente ebenfalls reduzieren oder absetzen. Ähnlich häufig konnte ich Verbesserungen bei chronisch erhöhten Harnsäurewerten feststellen. Allerdings meist erst im zweiten Kontrollblutbild, somit ca. 12 - 14 Wochen nach Beginn der Ernährungsumstellung.

In meiner Praxis kontrolliere ich bei Patienten mit schweren Vorerkrankungen auch weiterhin das Blutbild. Somit liegen auch Langzeitwerte vor, teilweise bis zu 8 Jahren, im jährlichen Abstand überprüft. Auch in der Langzeitüberprüfung während der Erhaltungsphase bleiben die Blutwerte verbessert, vorausgesetzt die Patienten ernähren sich weiterhin bewusster als vor der Stoffwechselumstellung. Dies ist bei all meinen Patienten mit schweren Vorerkrankungen der Fall, denn KEINER möchte wieder zurück in sein Krankheitsbild.

Ca. 80% meiner Patienten mit Bluthochdruck, Allergien, Gelenkbeschwerden, Müdigkeit und Erschöpfung, Verdauungsbeschwerden, Klimakterischen Beschwerden, Menstruationsproblemen, und Schilddrüsenfehlfunktionen berichten von deutlicher Verbesserung der Symptomatik. Bei den Diabetikern Typ 2 konnte ausnahmslos die Medikation reduziert werden.

Grundsätzlich händige ich meinen Patienten alle Blutbilder nach der Besprechung aus. Ferner bitte ich jeden Teilnehmer mit Vorerkrankungen, alle Blutbilder den behandelnden Ärzten vorzulegen. Ich persönlich halte dies für sehr wichtig, denn nur so kann gewährleistet werden, dass Medikamente überprüft und an die veränderte Stoffwechselsituation angepasst werden. Noch nie hat ein Arzt zu gemeinsamen Patienten gesagt, dieser Ernährungsplan sei Unsinn und Hokuspokus, ganz im Gegenteil. Wir arbeiten sehr gut zusammen, jeder auf seine eigene Art und Weise, doch immer zum Wohle des Patienten. So sollte es sein!


Quellen Kritik: -Verbraucherzentralen: Thüringen, Bayern, -Stern,  -österreichische Gesellschaft für Ernährung,  -ZDF,  -Wikipedia,  -österreichische Ärztezeitung,  -Ernährungsinstitute mit eigenem Diätprogramm,  -Apotheken-Umschau