Eigentlich weiß jeder Mensch genau was seiner Gesundheit schadet - und zwar schon bevor er sein Essen in den Mund schiebt. Schwere, fette, einseitige Nahrung und hastiges, unregelmäßiges Essen. Oft vereint mit einem unkontrollierten Zuckerkonsum und einer Vorliebe für wunderbar schnell erwärmbare Fertiggerichte (inclusive Chemiecocktail, Konservierungsstoffe, Transfette u.s.w.). Doch viele Menschen wissen nicht, warum diese Art der Ernährung für den Stoffwechsel so problematisch ist. Hier ein Versuch, das sehr komplexe Thema sehr vereinfacht zu erklären.


  Glykämischer Index (GI) - Glykämische Last (GL)

Kohlenhydrate werden nach ihrer Anzahl von Zuckerbausteinen in Einfachzucker (Glucose), Zweifach-, Mehrfach- und Vielfachzucker unterschieden. Nur die Glucose (Einfachzucker) kann zur Energiegewinnung verwendet werden, andere Zuckerarten müssen erst zu Glucose umgebaut werden. Allerdings wird die pure Glucose sofort im Blut aufgenommen, daher führt der Verzehr von Einfachzucker zu einem raschen Insulinanstieg. Glucose ist also ein schneller Einfachzucker, der in vielen Nahrungsmitteln (weißer Zucker, Weißmehlprodukten, Traubenzucker, Süßigkeiten, stärkehaltigen Produkten u.v.m.) enthalten ist. Einfachzucker fördert die Insulinresistenz und macht hungrig und dick.

Der glykämische Index drückt in Zahlen die Dauer und Höhe des Blutzuckeranstiegs nach dem Verzehr eines kohlenhydrathaltigen Nahrungsmittels aus. Lebensmittel die einen schnellen und hohen Blutzuckeranstieg bewirken, haben einen hohen glykämischen Index. Der Körper antwortet auf den verwertbaren Kohlenhydratanteil eines Nahrungsmittels über die Bauchspeicheldrüse mit einer erhöhten, raschen Insulinausschüttung. Diese Antwort des Körpers wird als glykämische Last bezeichnet. Wir brauchen also Nahrungsmittel mit niedriger glykämischer Last, damit es nicht zu einer überhöhten und zu schnellen Insulinausschüttung - und somit zu schnellem Hunger oder Heißhungeranfällen kommt.

Das Metabolic Balance® Programm vermeidet Einfachzucker und minderwertige, kurzkettige Kohlenhydrate. Der Ernährungsplan enthält - individuell für den Teilnehmer bestimmte - kohlenhydrathaltige Lebensmittel, welche beabsichtigt langsam in den Blutkreislauf gelangen und somit einen raschen Insulinanstieg verhindern. Der Blutzucker- und Insulinspiegel wird somit auf einem ausgewogenen Niveau gehalten. Die gefürchtete Insulinresistenz (IR), eine Vorstufe zu Diabetes II, wird mit der Aufnahme komplexer Kohlenhydrate vermindert.


  Proteine - Der Eiweißstoffwechsel

Proteine sind die Bausteine des Körpers. Sie sind die Stütz- und Gerüstsubstanz und wirken unter anderem in Hirn, Bindegewebe, Haut, Haaren, Nägeln, Muskeln, Sehnen, Bändern und Knochen. Eiweiße bestehen aus Aminosäuren, von denen der Körper die meisten selbst herstellen kann. Die 8 notwendigen essentiellen - also nicht vom Körper herstellbare Aminosäuren - müssen über die Nahrungsaufnahme zugeführt werden. In Hungerzeiten (einseitige Diäten!) können die Eiweiße auch als Energielieferant dienen. In diesen "Notzeiten" baut der Organismus die lebensnotwendigen Proteine aus dem eigenen Körper (Muskelgewebe) ab.

Der Organismus zerlegt die über die Nahrung aufgenommenen Eiweiße in ihre einzelnen "Bausteine" = Aminosäuren, um daraus später die für den Körper benötigten Eiweiße zu bauen. Werden zu viele Eiweiße gemischt, kommt es zu Überhängen. Um dies zu vermeiden, wird beim Metabolic Balance® Programm nur eine Eiweißsorte pro Mahlzeit erlaubt. Erst nach 5 Stunden darf wieder ein neues Eiweiß, welches diesmal aus einer anderen Gruppe stammt, gegessen werden. Somit wird dem Organismus eine ausgewogene Eiweißernährung angeboten und er kann ohne Mühen seine benötigten Proteine bauen. Welche Eiweiße für den Einzelnen regulierend und ausgleichend wirken, wird individuell aus Ihrem aktuellen Blutbild bestimmt.


  Fette - Der Fettstoffwechsel

Durch die Nahrung werden die Lipide Cholesterin, Triglyceride und Fettsäuren aufgenommen. Die Fettsäuren werden in gesättigte (z.B. Wurst, Käse, Backwaren, Süßigkeiten), einfach ungesättigte (z.B. Olivenöl, Rapsöl, Erdnussöl, Avocado) und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (z.B. Walnuss, Soja, Fisch) eingeteilt. Gesättigte Fettsäuren kommen am häuftigsten vor (Fleisch, Wurst, Milch, Butter industriell verarbeitete Nahrungsmittel). Sie erhöhen das schädliche LDL Cholesterin, fördern den Fettaufbau und sorgen für Ablagerungen in den Adern. Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren kann der Körper nicht selbst herstellen (essentielle Fettsäuren) und müssen mit der Nahrung zugeführt werden. Fehlen sie, baut der Körper die über die Nahrung aufgenommenen gesättigten Fettsäuren in die Zellen ein. (Möchten Sie aus Currywurst, fettigen Pommes und Buttercreme-Torte bestehen ?)

Für eine gesunde Ernährung ist ein hoher Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren nötig. Sie werden in Omega 3, 6 und 9 eingeteilt. Das Metabolic Balance® Programm stimmt die Fette auf die individuelle Stoffwechsellage ab. Die "richtigen" Fette sind gesund und lebensnotwendig. Sie halten die Zellen elastisch, sind ein Baustoff für Hormone und schützen die Adern. Es ist ein völliger Unsinn, nur wegen der Kalorien auf jegliches Fett zu verzichten, sondern es ist sehr wichig, in gesundem Maß hochwertige Fette aufzunehmen.

Wer einen gesunden Fettstoffwechsel möchte, der muss seinem Körper auch gesunde Fette anbieten. Gesunde Ernährung ohne gesundes Fett ist nicht möglich! Denken Sie bitte vorher nach, wenn sie "fettreduzierte" Nahrungsmittel kaufen, denn da hat bereits die Industrie massiv mitgewirkt und nicht nur das Fett entzogen, sondern auch das gesamte Produkt ungünstig verändert. Da Fett als Bindung und Geschmacksträger dient (z.B. in der Wurst, im Joghurt u.s.w.) muss es durch Kohlenhydrate oder chemische Substanzen ersetzt werden. Unbestritten hat Fett mehr Kalorien als Kohlenhydrate (1g Fett = 9 Kcal, 1g Kohlenhydrate = 4 Kcal.). Doch Fett verbrennt langsam und macht satt, während die Kohlenhydrate (besonders minderwertige) wieder die Insulinausschüttung anregen und den Heißhunger fördern. Sie essen also nicht nur ein Stück fettreduzierte Wurst oder ein fettarmes Joghurt, Sie haben gleich das "Brot" incl. Insulinausschüttung dabei.


Oftmals fragen mich meine Patienten, welche Fette ich in meiner Küche verwende und wie ich sie einsetze.
Hier meine Empfehlungen:
  • Scharfes Anbraten und gewünschter Buttergeschmack allgemein: Ghee
  • Scharfes Anbraten, besonders Geflügel und Gemüse: Dr. Goerg Premium Bio-Kokosöl (ein besonderes Geschmackserlebnis, vor allem wenn ich asiatisch koche) oder auch das geschmacksneutrale Bio-Kokos-Speisefett des gleichen Anbieters.
  • Salate: hochwertigstes, natives Olivenöl, Sana Essence Aktiv 3 plus 6 Öl, Dr. Budwigs Omega-3 DHA Zitrone (ein Traum... wer den frischen Geschmack von Zitrone im Salat mag)
  • Fisch: Anbraten mit Ghee oder Dr. Goerg Bio-Kokosöl und beim Servieren noch ein wenig Dr. Budwigs Omega-3 DHA Zitrone frisch darüber geben
  • Brotaufstrich: Meist verwende ich eine zerdrückte Avocado (die Hass-Avocado ist meine Lieblinssorte) und manchmal muss es auch ein Butterbrot sein.

Besondes zu vermeiden sind die schlechten oder gehärteten Fettsäuren (Transfettsäuren).
Diese sind besonders in:
  • Margarine und alles was daraus produziert wurde (die meisten Transfette sind in Backmargarine, somit in Chips, Kekse, Blätterteig, Croissants u.s.w.)
  • Billiges Frittierfett (somit auch Pommes, alles was es an frittiertem Fast-Food gibt)
  • Alles was "streichzart", "streichfähig", "besonders cremig" in Verbindung mit Fetten auf dem Markt ist.
  • Nahrungsmittel die auf der Zutatenliste „enthält gehärtete Fette“ oder „pflanzliches Fett, z. T. gehärtet“ enthalten.
  • Light-Produkte (da hat die Industrie IMMER ihre gewinnbringenden Finger drin - ohne Rücksicht !)

   Lebensnotwendig - Das Wasser

Durch die Ernährungsumstellung und Stoffwechselregulierung kommt es im Körper zu einer heftigen Entgiftungsreaktion. Dies kann sogar in den ersten Tagen zu leichten Kopfschmerzen führen. Die anfallenden Stoffwechselabbauprodukte müssen schnellstens ausgeschieden werden, und das bedeutet trinken, trinken und nochmals trinken. Das Fettgewebe ist auch ein Speicher für Toxine (giftige Substanzen) und diese werden bei Gewichtsabnahme freigesetzt und sollten ebenfalls schnellstmöglich den Körper verlassen. Wodurch man diese Ausleitung erreicht? Sie ahnen es sicher schon ..... mit TRINKEN !

Nur das klare Wasser hat die größtmögliche Reinigungsfunktion. Man reinigt ja auch nicht seine Fenster mit Kaffee oder spült seine Weißwäsche in Kräutertee. Damit der Körper wieder sauber wird, braucht er klares Wasser in großen Mengen. Metabolic Balance® berechnet für Ihren Stoffwechsel die nötige Wassermenge. Damit die Giftstoffe zügig ausgeschieden werden können, sollten Sie die Mindestmenge auf Ihrem Plan unbedingt einhalten. Das Wasser hilft auch beim Abnehmen, denn wenn Sie einen Liter kühles Wasser trinken, so verbraucht der Stoffwechsel beim Erwärmen auf Körpertemperatur ca. 100 Kalorien.